Neuigkeitenzu Strecke und Fahrplan
Vor 40 Jahren ereignete sich auf der Selketalbahn ein größerer Bahnbetriebsunfall. Mit einem Artikel erinnert die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) an dieses Ereignis. In der reißerischen Überschrift steht: Zugunglück 1977 der Selketalbahn Fataler Fehler führte zur Katastrophe Die Überschrift ist unpassend, weil:
Unter dem ersten Bild steht: Am 10. März 1977 kam es zum bis dahin schwersten Zugunglück auf den Gleisen der Selketalbahn.
In den Anmerkungen zur Überschrift wurde bereits der nicht korrekte Begriff Zugunglück moniert. 4. Absatz Darum fuhr er noch einmal gegen 10.30 Uhr zu dem verunglückten Zug. Auch wenn der Unfall sich auf der freien Strecke ereignete, war es kein „Zug“ sondern eine aus dem Bahnhof Harzgerode „entlaufene“ Rangierabteilung. 5. Absatz Die Lok - eine damals 80 Jahre alte „Mallet“ - war in der Kurve von der Schiene gekippt und einen Abhang hinuntergerutscht …
Der Unfall ereignete sich nicht in einer „Kurve“ sondern in einem (Gleis-)Bogen.3 9. Absatz Laut Endisch vergaßen der Zugführer und das Lokpersonal beim Zusammenkoppeln mehrerer Waggons, diese an die Bremsdruckleitung des Zuges anzuschließen. Der Begriff „Bremsdruckleitung“ gehört zu Straßenfahrzeugen aber nicht zu Eisenbahnfahrzeugen. „Bremsleitung“, „Luftleitung“ oder konkret „Saugluftleitung“ wären zutreffender. 10. Absatz Die Strecke in Richtung Alexisbad sei abschüssig, und der viele Tonnen schwere Zug [Anm.: kein Zug sondern Rangierabteilung] mit der Kraft der Lok allein nicht mehr zu bremsen gewesen. 11. Absatz Die Zugbesatzung [Anm.: keine Zugbesatzung sondern Eisenbahner] tat, was getan werden musste … 12. Absatz Der Dampfzug [Anm.: kein Dampfzug sondern Rangierabteilung]raste führerlos den Berg in Richtung Alexisbad hinab und wurde für kurze Zeit zum Schnellzug. In der Kurve [Anm.: keine Kurve sondern (Gleis-)Bogen] vor dem Bahnübergang … 13. Absatz Der Unfall hätte auch als Katastrophe enden können. Trotz dieser Aussage schreibt der Autor des Artikels in der Überschrift und an weiteren Stellen von Katastrophe.
Der Klosterkopf ist ein Fels. Beim Bau der Bahnstrecke wurde bei ca. km 12,86 ein Felsdurchbruch geschaffen. Vom Bahnübergang an der Klostermühle (Eingang in das Friedenstal) ist der Felsdurchbruch ca. 600 m in Richtung Mägdesprung entfernt.
Zu der Spurerweiterung war es gekommen, weil die DR kaum noch Oberbauinstandhaltungsmaßnahmen durchführte. Laut Generalverkehrsplan der DDR von 1966 sollte die Selketalbahn Anfang der 1970er Jahre stillgelegt werden.
Da die Eisenbahn ein spurgeführtes Verkehrsmittel ist, spricht man bei gekrümmten Gleisen von Bögen. Nur im Bezug auf die Verbindung von zwei Bahnstrecken spricht man von Verbindungs-Kurve.
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